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Beitrag vom 26.06.2008
N-Onliner Atlas 2008
Andrea Petzenhammer
Die Studie der Initiative D21 zeigt, dass die Gruppe 50plus das Internet inzwischen häufiger nutzt und Bildungsunterschiede unwichtiger werden. Die Zahl der Nutzerinnen muss noch gesteigert werden.
Die Studie "(N)Onliner Atlas" wird regelmäßig von TNS Infratest durchgeführt und meldete für 2008 einen Anstieg der Internetnutzung, aber eine Verminderung des Frauenanteils an den OnlinerInnen. Mithilfe von über 50.000 Interviews zeigte der achte (N)Onliner-Atlas der Initiative D21 die Unterschiede der Internetnutzung nach Bundesland, Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand und Beschäftigung. In 2008 wurde außerdem die Studie "Online-Banking - Mit Sicherheit! Vertrauen und Sicherheitsbewusstsein bei Bankgeschäften im Internet" vorgestellt. Die Untersuchung wird unter anderem vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt.
Zwei Drittel der Deutschen sind online
Der am 24. Juni 2008 in Berlin vorgestellte (N)Onliner Atlas 2008 zeigte, dass der OnlinerInnen-Anteil in Deutschland um fast fünf Prozent gestiegen ist. Das sind drei Millionen Menschen mehr, die innerhalb des letzten Jahres das Internet zu Informations-, Kommunikations- oder Unterhaltungszwecken nutzten. Während bei den über 50-Jährigen Zuwächse von 13,8 Prozent zu verzeichnen waren, sind verhältnismäßig weniger neue weibliche Teilnehmer unter den InternetnutzerInnen. 58,3 Prozent der Frauen waren 2008 online, die Männer nutzten zu 72,4 Prozent das Internet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Verhältnis also etwas verschlechtert, die Zuwachsraten liegen dementsprechend bei den Männern mit 5,3 Prozentpunkten höher als die der Frauen (4,5 Prozentpunkte).
Da die Gruppe der Personen, die einen Internetanschluss plant, jedoch weiterhin überwiegend weiblich ist, ist eine langsame Annäherung von Männern und Frauen absehbar. Insgesamt schafften es in diesem Jahr die Frauen aller Bundesländer - ausgenommen das Saarland - über die 50-Prozent-Marke.
"Das Internet durchzieht inzwischen nahezu alle Bereiche der Gesellschaft. Die ´Digitale Integration´ schreitet weiter voran, doch wird beim Umgang mit dem Internet immer entscheidender, dass allen Bevölkerungsschichten ein hohes Maß an digitaler Ausbildung zuteil wird.", betont Bernd Bischoff, Präsident der Initiative D21 und President und CEO von Fujitsu Siemens Computers.
Insgesamt sind in Deutschland inzwischen 42,2 Millionen Personen über 14 Jahren online. Der Anteil der OfflinerInnen sinkt damit zum ersten Mal unter die 30-Prozent-Grenze. Während es im Jahr 2007 noch 22,2 Millionen (34,1 Prozent) Deutsche gab, die weder das Internet nutzten, noch planten, dies in Zukunft zu tun, verringerte sich der Anteil der NichtnutzerInnen innerhalb der letzten zwölf Monate um 4,2 Prozentpunkte auf 29,9 Prozent. Aufgrund der inzwischen erschwinglichen Breitbandzugänge nutzten 65 Prozent der OnlinerInnen diesen "schnellsten" Weg ins Internet. Sogar die über 70-Jährigen, die Gruppe mit der niedrigsten High-Speed-Nutzung, verwendet inzwischen zu 49,8 Prozent Breitband-Anschlüsse. Allerdings nutzen noch immer wesentlich mehr Männer (74 Prozent) als Frauen (56 Prozent) die schnellste Technologie.
Internet überwindet Bildungsunterschiede
In der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen beträgt die Differenz zwischen Personen mit Volksschulabschluss und Hochschulreife nur noch neun Prozentpunkte. Seit 2002 (29 Prozent Unterschied) haben sich die Anteile wegen veränderter Kommunikationsgewohnheiten und Aufklärung der OfflinerInnen seither kontinuierlich verringert.
Laut einer Untersuchung der Bitkom zieht bereits ein Drittel aller Deutschen die elektronische der klassischen Überweisung vor. Die Studie "Online-Banking - Mit Sicherheit! Vertrauen und Sicherheitsbewusstsein bei Bankgeschäften im Internet" zeigte, dass für die NutzerInnen Sicherheit und Datenschutz wichtige Kriterien darstellen, obwohl die Mehrheit nicht bereit ist, selbst finanziell in mehr Sicherheit zu investieren. So lehnen gut 60 Prozent der Befragten eine Kostenbeteiligung kategorisch ab. 15 Prozent wären bereit, einmalig – zum Beispiel in einen Kartenleser – zu investieren. "Die Mehrheit der Bankkunden sieht hier ihre Hausbanken in der Bringschuld. Das Internet-Banking braucht sofort verfügbare, einfach und bequem zu handhabende sowie für den Verbraucher kostenlose Sicherheitslösungen", folgert Michael Krings, Vorsitzender des Vorstands der Fiducia IT AG.
Weitere Informationen:
www.kompetenzz.de
www.bitkom.org
www.initiatived21.de
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